He zohus
2022
Ahl Säu, Bläck Fööss
Im Leben einer Musikerin – und eines Musikers natürlich auch – ist das ein großer Moment: Wenn es zum ersten Mal in ein professionelles Tonstudio geht, um einen selbstgeschriebenen Song aufzunehmen. „He zohus“ heißt Katharina Reissdorfs Studio-Debüt und ist schon allein deshalb für sie mit ganz besonderen Emotionen verbunden.
Gesang, Komposition
Akkordeon
Gitarre
Kontrabass
Schlagzeug
Es gibt aber noch ein paar Gründe mehr, weshalb Katharina genau dieses Lied ins Rennen um die Krone von Euer Song für Köln schickt. „Ich glaube, dass sich viele Kölsche darin wiederfinden können“, sagt sie. „Es erzählt von meinem eigenen Kindsein und Größerwerden in Köln: als Kind im Karneval unterwegs sein, Kostüme selber basteln, das Gefühl von Geborgenheit beim Gang durch die Straßen.“
Vor allem aber will Katharina mit „He zohus“ diesen speziellen Zwiespalt vertonen, den tatsächlich jeder Mensch schon einmal verspürt haben dürfte, in Köln und auf der ganzen Welt: „Die Erinnerung an die Leichtigkeit des Kindseins und die Sehnsucht danach als Erwachsene.“
Katharinas Finalbeitrag soll also mehr sein als eine weitere kölschduselige Karnevalsschunkelei. Sie will ihr Lied als Aufruf verstanden wissen. „Wir sollten nicht immer nur alles als gegeben hinnehmen. Wir sollten auf die Welt um uns herum gucken, sehen was gerade passiert, Einfluss nehmen darauf, wie wir leben wollen.“ Und das bedeutet auf den Punkt gebracht nichts anderes als: „Öfter mal aus der Reihe tanzen.“
Dazu gehört laut Katharina aber noch mehr: „Ich traue mich, ich selbst zu sein“, erklärt sie, „ich selbst mit all meinen Facetten.“ Und op Kölsch über Gott und die Welt singen: „Das ist einfach meine Sprache“, sagt die gebürtige Südstädterin, die zurzeit in Köln-Brück lebt, und deren Eltern bei den „Ahl Säu“ aktiv sind. „Damit kann ich mich am besten ausdrücken.“
Man wird es hören können, sollten Jury und Publikum sie aufs Podest wählen. „Ich werde ganz laut schreien“, prognostiziert Katharina. Auch das op Kölsch, versteht sich. „Und das Preisgeld ganz schwesterlich und brüderlich mit meiner Band teilen.“ Und ihr eigener Anteil flösse, man ahnt es schon: „In weitere Studioaufnahmen.“
Text: Sebastian Züger