Wat Ess!?
Diese Rubrik ist unserem Wettbewerb für Kölner Musiker und Bands gewidmet, den wir seit 2013 alle zwei Jahre ausrichten: Euer Song für Köln. 2019 landeten Wat Ess!? mit ihrer gefühlvollen Kölsch-Ballade „Wenn et Kölle nit jöv“ einen Überraschungserfolg. Mit der gestiegenen Aufmerksamkeit geht das Quartett entspannt um, erklärt Sänger Ralf im Interview.
Wat Ess!?
„Wenn et Kölle nit jöv“
Ralf Kautz (Gesang, Gitarre), Andreas Mombauer (Gitarre), Stefan Flach (Bass), Martin Steffens (Schlagzeug), Matthias Huppertz (Sound)
Mitte der 1990er Jahre
Die „Wat Ess!?-Lounge“ in Köln-Gremberg op de schäl Sick
De „Lommi“, das Brauhaus Lommerzheim in Deutz
2019 habt Ihr bei Euer Song für Köln alle überrascht. Wo seid Ihr ein Jahr später?
Du erwischst uns gerade beim Aufbau für eine Unplugged-Session in unserer Wat-Ess!?-Lounge. Wir nehmen hier ein richtig schönes Konzert auf – mit jeder Menge Mikros und mehreren Kameras. Und zwar als Online-Konzert für die Veranstaltungsreihe ‚Nit för kooche‘, die das Chlodwig-Eck in der Südstadt organisiert.
Was habt Ihr in den vergangenen zwölf Monaten getrieben?
Wir hatten viele Anfragen, aber die meisten konnten wir gar nicht spielen. Unser größtes Vorhaben nach dem Gewinn bei „Euer Song für Köln“ war eine Kneipen- und Clubtour durch Köln und Umgebung. Die ist aus bekannten Gründen – Corona! – leider ausgefallen. Immerhin durften wir mal für die GAG ein Innenhofständchen spielen, das war eine tolle Sache. Ansonsten haben wir uns eben mehr mit neuen Stücken beschäftigt und hier bei uns im Studio aufgenommen. Das ist ja der Vorteil, wenn man weniger live spielt: Man hat mehr Zeit für Aufnahmen. Aber sobald es möglich ist, wollen wir die Clubtour wieder in Angriff nehmen.
… und dann den großen Durchbruch schaffen?
Ach, nein, wir sind da nach wie vor total entspannt. Wir haben ja alle vier schon ein paar Jährchen auf dem Buckel und nicht die Absicht, für eine Musikkarriere unser Leben auf den Kopf zu stellen. Das heißt aber nicht, dass wir untätig sind und die Möglichkeiten, die uns der Gewinn des Songcontests eröffnet hat, nicht für uns nutzen wollen.
Wofür zum Beispiel?
Na, um neue Songs rauszubringen zum Beispiel! Einer von den neuen heißt ‚Drissisch Jraad‘. Darin beschreiben wir Köln an einem heißen Sommerwochenende. Das ist ja eigentlich wunderschön, wie die Stadt dann lebt und pulsiert. Diese besondere Atmosphäre zieht viele Menschen an, was nicht nur positive Effekte hat. Gefühlt findet inzwischen jeder Junggesellenabschied Deutschlands in Köln statt. Wir müssen aufpassen, nicht zu einer Art Ballermann abzudriften.
Aber Ihr feiert doch auch mal ganz gerne, oder?
Natürlich! Das ist überhaupt kein Widerspruch. Wir alle haben diese Leichtigkeit während der Corona-Zeit schrecklich vermisst. Deshalb stoßen wir nachher auch an. Vor einem Jahr haben wir den Wettbewerb in der Volksbühne am Rudolfplatz gewonnen. Das muss gefeiert werden!
Was denkt Ihr, wie sich der Wettbewerb Euer Song für Köln in den kommenden Jahren entwickeln wird?
In den vergangenen Jahren hat man gesehen, welches Potenzial die Kölner Musikszene hat. Die Anzahl der Bewerber ist immer weiter gestiegen: Bei uns waren es schon mehr als 100, und die Qualität im Finale war sehr hoch. Auch, dass so viele unterschiedliche Musikrichtungen bei der Jury Gehör fanden, ist eine gute Sache. So ist „Euer Song für Köln“ eine hervorragende Möglichkeit für Künstler aus der zweiten und dritten Reihe, sich mal ganz vorne zu zeigen. So wird der Wettbewerb sich weiter positiv entwickeln und etablieren.
Habt Ihr als Gewinner von Euer Song für Köln 2019 ein paar Tipps für Bands und Musiker, die in Eure Fußstapfen treten wollen?
Man braucht einfach nur den unbändigen Willen, das Ding gewinnen zu wollen. Und man muss authentisch sein, fertig! Ach nee, eins noch: Ein guter Song wäre auch ganz hilfreich!
Text: Sebastian Züger
Fotos: Thilo Schmülgen
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