BERGENER

... ist mit dem Song "825" im Finale 2023

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Bergener

Songtitel:

825

Aktiv seit:

2011

Musikrichtung:

Deutschpop, Soul, Funk, HipHop

Björn Bergener ist ein kritischer Geist, ein Grübler gelegentlich. Und dabei stammt er doch original aus Ehrenfeld, einem elementaren Zentrum kölscher Glückseligkeit. Aber Ihrefeld ist nicht mehr Ihrefeld im Jahr 2023, vom Veedel, in dem Björn aufgewachsen ist, nicht viel übrig. „Meine Stammkneipe musste gerade zu machen, weil sich drei Leute von gegenüber beschwert haben“, nennt er als Beispiel für eine Art urbaner Transformation, die ihm missfällt. „In Köln geht gerade viel Kultur, Identität und Herz verloren. Aber vielleicht ist das auch Teil einer allgemeinen Krisenstimmung.“

Doch Björn will mehr als nur seinen Gentrification-Blues vertonen. Gerade, weil die Gedanken manchmal trüb und schwer sind, wünscht er sich seine Musik so, dass sie Leichtigkeit vermittelt, ohne abgehoben zu sein. „825“, sein Finalbeitrag, versucht diesen Spagat. „Man darf auch nicht immer alles so kompliziert sehen. Ich will mit meinem Song so ein Ist-schon-okay-wie’s-ist-Gefühl transportieren.“

Ein Gefühl aus dem der Song auch entstanden ist. Zusammen mit seinem Kumpel und ehemaligen Bandkollegen Jan-Philipp Lauer enstand "825" im Ehrenfelder Wohnzimmer seiner Mutter. Der Wohnraum wurde spontan in ein Studio verwandelt, nachdem sich Björn kurz zuvor den Fuß gebrochen hatte und nicht laufen konnte. Lauer und Bergener nutzten diesen Moment der erzwungenen Spontanität und kreierten daraus die Seele des Songs. Ebenso hauchte Björns anderer ehemaliger Bandkollege Michael Demmer der Komposition mit seiner E-Gitarre zusätzlich Leben ein. Aus- und mitproduziert wurde die Nummer im Studio "Soundbox Cologne" von Taka Chanaiwa und Marcus Greiner. 

Auch stilistisch spannt das Projekt einen weiten Bogen. Die Sounds sind „Vintage“, wie Björn sagt, schöpfen also aus dem breiten Fundus, den die Popmusik in den vergangenen Jahrzehnten angesammelt hat. Im Kern geht es um deutschsprachigen Pop, der sich ein buntes Gewand aus Soul, Funk und HipHop übergeworfen hat. Ein Statement für Weltoffenheit sozusagen, wie sie Björn leben und vorleben möchte – womit er für eine Kölsche Grundhaltung einsteht, die hoffentlich nie aus der Mode kommt.

Übrigens: Björn ist ein Wiederholungstäter. Er findet nicht nur seine Themen, die man weitläufig als „urban“ bezeichnen kann, immer wieder in seiner Stadt, vor der Haustür. Es ist auch bereits sein zweiter Song, mit dem er sich bei Euer Song für Köln bewirbt, der also ganz konkret die Stadt am Rhein besingt. In seiner 2021er-Bewerbung, die es nicht in die Top Ten der Finalisten schaffte, thematisiert er den mal größeren, mal kleineren Zwiespalt zwischen Heimatgefühl und Fernweh, den wohl selbst die eingefleischteste Kölsche gelegentlich verspürt.

Mit diesem innerlich rumorenden wilden Mix an Gedanken und Gefühlen, der für seine Songs ebenso typisch ist wie für sein Wesen, bereitet sich Björn aufs Finale vor. „Ich werde in die drei Minuten auf der Bühne alles reinpacken, was geht“, verspricht er. „Die Nummer hat Energie. Die soll euch positiv überschwemmen.“ Und alles andere entscheiden – wie immer beim ESFK – die Jury und das geneigte Publikum.

Text: Sebastian Züger

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