1000 Leeder
2018 in dieser Besetzung
Kölsch-Folk
Winziges Krachkabuff in Porz-Eil in der Nähe des Autokinos
Der größte gemeinsame Nenner der Band ist der Folk-Sound
Mit Freunden an der Theke
Was haben Iren und Kölner gemeinsam? Klar – die Liebe zu obergärigem Bier. Aber auch: die unerschütterliche Freude am gemeinsamen Singen und Musizieren. Band of Plenty haben das zu ihrem Markenkern gemacht: „Die Iren haben einfach Spaß am Musikmachen“, sagt Gitarrist Basti. „Viele Lieder von dort sind nicht besonders ausgefuchst, aber sie gehen direkt ins Herz. Das passt gut zu Kölscher Musik.“
Gesang, Bodhran
Gitarren (akustisch und elektrisch), Mandoline, Backgroundgesang
Bass, Backgroundgesang
Akustik-Gitarre, Backgroundgesang
Geige, Mundharmonika, Tin Whistle, Backgroundgesang
Schlagzeug, Backgroundgesang
Die Bläck Fööss, Brings, De Höhner und einige andere Kölschbands mehr haben mit der „Einkölschung“ traditioneller Musik von der Insel große Erfolge gefeiert. Live machen das auch Band of Plenty gerne. Noch lieber aber schreiben sie ihre eigenen, nicht selten vom irischen Folk inspirierten Songs. „Jemand hat mal über uns geschrieben, wir seien Kölsch-Folker“, sagt Basti. „Das hat uns gut gefallen. Aber wir hängen daran nicht fest, wir nehmen auch andere Stile mit auf – Country oder Swing zum Beispiel oder Balladen.“
„1000 Leeder“ – der Song, mit dem es die sechs ins Finale geschafft haben – ist so ein Stück, das offensichtlich auch die Juroren ins Herz getroffen hat. Basti: „Das Gefühl ist entscheidend, nicht der Stil. Es ist einfach total großartig, wenn plötzlich alle im Publikum gemeinsam miteinander singen können.“ Seine Band fördert dieses Gemeinschaftserlebnis gern mit der Ausgabe von Textheften; damit auch die mitsingen können, die noch nicht alle Songs der Band of Plenty draufhaben.
Denn davon gibt es eine ganze Menge. Nach gerade einmal drei Jahren hat die Besetzung um Leadsänger Daniel schon ein Programm von mehr als eineinhalb Stunden Spieldauer erarbeitet – nur mit selbstgeschriebenen, kölschen Liedern. Texte und Kompositionen entstehen in einem gemeinsamen Prozess. „Es gibt bei uns nicht die eine Person, die bestimmt“, sagt Achim, der Multi-Instrumentalist der Gruppe. „Einer hat eine Idee, die anderen dudeln darauf herum – und irgendwann ist das Stück fertig.“
Bis zu tausend Liedern ist es allerdings selbst bei anhaltend hoher Produktivität ein weiter Weg. Das Ziel ist auch eher ein anderes: „Wir wollen einfach nur die Geschichten erzählen, die das Leben und Lieben im Veedel schreibt“, sagt Basti. Und wenn es dann ein paar Leute gibt, denen das gefällt? „Dann freuen wir uns natürlich!“
Ebenso wenig wie für die Musikkarriere gibt es fürs Finale einen Masterplan. Dabei ist der Weg zum Siegerpokal eigentlich vorgezeichnet: „vier von sechs bei uns kommen aus Rath/Heumar“, erklärt Achim und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu. „Da wird sich mit Sicherheit ein Sonderzug Richtung Gloria in Bewegung setzen.“ Sozusagen ein „Train of plenty“ …
Text: Sebastian Züger