In der Küche läuft heißes Wasser aus dem Wasserhahn
Foto: Costa Belibasakis

Legionellen vorbeugen

In dieser Rubrik finden Sie Tipps zum Thema Sicherheit. Energiesparen liegt im Trend. Der Verbrauch von weniger Energie ist gut für die Umwelt und angesichts steigender Kosten auch gut für den Geldbeutel. Beim Thema Legionellen im Trinkwasser aber sollte nicht am falschen Ende gespart werden. Daher: Wasser laufen lassen gegen das Gesundheitsrisiko.

Was sind Legionellen?

Legionellen sind Bakterien, die grippeähnliche Erkrankungen und schwere Lungenentzündungen hervorrufen können. Die Erreger gedeihen in warmem Süßwasser und werden über Wasserleitungen übertragen. Die meisten Infektionen passieren zu Hause – unter anderem, wenn die Warmwassertemperatur über längere Zeit zu niedrig eingestellt ist. Im Wasserdampf, zum Beispiel unter der Dusche, können sich die Bakterien tummeln. Die Tröpfchen mit den Erregern verbreiten sich in der Luft und werden eingeatmet.

Wann breiten sich Legionellen aus?

Legionellen vermehren sich am besten bei Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad. Besonders in Wasserleitungen von Gebäuden finden die Erreger gute Wachstumsbedingungen. Zwischen 45 und 55 Grad stagniert die Legionellenbildung, bei Temperaturen von mehr als 60 Grad werden sie jedoch abgetötet.

Deshalb ist es auch in Zeiten des Energiesparens sinnvoll und unerlässlich, dass Kalt- und Warmwasser an allen Zapfstellen in der Wohnung regelmäßig gespült wird, bzw. kaltes und warmes Wasser laufen zu lassen. Denn auch in den Kaltwasserleitungen können sich Legionellen oder andere gesundheitsgefährdende Keime vermehren.

Im Alltag nutzen die meisten ihre Zapfstellen ohnehin regelmäßig. Nach längerer Abwesenheit, z. B. im Urlaub, oder wenn aus Spargründen bewusst auf warmes Wasser beim Duschen oder Händewaschen verzichtet wird, sollten die Warmwasserleitungen an jeder Zapfstelle einige Minuten lang mit heißem Wasser, die Kaltwasserleitungen an jeder Zapfstelle mit kaltem Wasser durchgespült werden. Weitere Informationen dazu gibt es beim Umweltbundesamt.   

Was unternimmt die GAG gegen Legionellen?

Als Vermieterin ist die GAG verpflichtet, in bestimmten Abständen die Wasserleitungen in ihren Gebäuden zu überprüfen. Werden dabei Grenzwerte für Legionellen in den Wohnungen überschritten, sind gemäß Trinkwasserschutzverordnung weiterführende Maßnahmen an den Trinkwasserinstallationen erforderlich.

Neben einer erhöhten Gesundheitsgefahr bedeuten zu viele Legionellen für die betroffenen Mieterinnen und Mieter auch einen gewissen Aufwand: So sind neben einer gutachterlichen Besichtigung inklusive ggf. erforderlicher Instandsetzungsarbeiten drei weitere Probeentnahmen für Nachuntersuchungen erforderlich. Das bedeutet, das mindestens vier Termine zu organisieren sind und regelmäßig Fachpersonal in der eigenen Wohnung anwesend ist, bevor die Trinkwasseranlage wieder in den Regelprüfrhythmus von drei Jahren übergehen kann.

Was können Sie sonst noch tun?

Neben den Wasserleitungen gibt es aber noch weitere gute Nährböden für Legionellenund andere Bakterien: Duschköpfe und Perlatoren in den Wasserhähnen sowie der zum Trocknen über den Wasserhahn gehängte Spüllappen. Letzterer ist eine wahre Bakterienschleuder und sollte generell woanders gelagert werden. Duschköpfe und Perlatoren sollten regelmäßig entkalkt und gereinigt werden, damit die Bakterien keinen Nährboden finden. Und nach etwa zwei Jahren ist ein Austausch dieser Zubehörteile empfehlenswert.

Legionellen können unter bestimmten, ungünstigen Voraussetzungen krank machen und sind daher nicht zu unterschätzen. Doch mit etwas Umsicht können sich alle dagegen schützen.

Text: Jörg Fleischer

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Aber bitte beachten Sie: Alle unsere Angaben sind natürlich ohne Gewähr und als reine Empfehlungen zu verstehen.