In dieser Rubrik versorgen wir Dich mit Hammer-Tipps von Experten zum Heimwerken und Einrichten. Diesmal streichen wir Wände! GAG-Hausmeister Mike Werres erklärt, wie es funktioniert und was Du beachten solltest.
Bevor es ans Streichen geht, muss das nötige Material und Werkzeug her! Damit später alles glatt läuft, brauchst Du diese Dinge:
Farbe ist nicht gleich Farbe: Unabhängig von Preis und Qualität gibt es große Unterschiede, je nachdem, welche Anforderungen Du hast und wofür Du sie brauchst.
Unabhängig von der Art der Farbe musst Du wissen, wie viel du benötigst: Miss die Wand aus und rechne nach, wie viele Quadratmeter Du streichen möchtest – auf dem Farbeimer findest Du dann die entsprechende Angabe, für wie viele Quadratmeter der Inhalt reicht. Sei hier nicht zu sparsam: „Wenn man mittendrin noch einen Eimer kaufen muss und nach einer Pause neu anfängt, sieht man die Übergänge“, sagt Mike Werres. „Es ist immer wichtig, nass in nass zu streichen – deshalb sollte man vorher genug Farbe besorgen.“
Willst Du eine Wand bunt streichen, reicht es im Normalfall, die bunte Farbe zu kaufen. Ein weißer Anstrich vorher muss nicht sein. „Das kann man machen, ist aber eigentlich nicht nötig.“ Bei bunter und weißer Farbe kann es allerdings sein, dass Du doppelt streichen musst, damit alles gut deckt – plane das also in jedem Fall ein.
Auch wenn Du gerne direkt losstreichen willst: Erst wird der Raum vorbereitet und abgeklebt. „Die Vorarbeit ist das Wichtigste“, sagt Mike Werres. Mit Kreppband klebst Du den Rand der Fußleisten bündig ab und befestigst hier die Folie oder das Vlies für den Boden. „Es gibt mittlerweile auch Klebeband mit Folie dran“, so der Profi. „Das kann man auch nehmen, die Folie ausbreiten und dann den Rest des Fußbodens mit weiterer Folie abdecken.“
Auch Türrahmen müssen sauber abgeklebt werden – nimm Dir hier genügend Zeit, damit alles sitzt. Ein Profi-Trick, damit es besonders gut wird: „Ich mache nach dem Abkleben immer eine leichte Acrylnaht auf die Kante“, verrät Mike Werres. „Dann ziehe ich es mit dem Finger so ab, dass Acryl auf dem Klebeband liegt. Nach dem Streichen kann ich das abziehen und habe eine superglatte Kante.“
Genauso kannst Du vorgehen, wenn Du eine Wand zweifarbig streichst oder einen weißen Rahmen um eine bunte Wand anlegen willst. „Man klebt schön gerade ab, gibt Acryl auf die Kante und zieht direkt nach dem Streichen das Klebeband ab. Dann kann die Farbe nicht unter das Klebeband ziehen – es sieht immer furchtbar aus, wenn das verläuft.“
Ob Du vor dem Streichen alle Möbel aus dem Zimmer entfernst oder sie abdeckst, hängt davon ab, ob Du die Decke streichst: Dann wäre es sinnvoll. Ansonsten kannst Du alle Möbel einfach in die Raummitte stellen und sie zur Sicherheit abdecken. „Am besten streicht es sich aber in einem leeren Zimmer“, sagt der Renovierungsprofi. „Es ist sonst ziemlich umständlich, wenn man um alles herumgehen muss. Auf jeden Fall sollten die Wände frei sein.“
Jetzt kann es endlich losgehen! Falls Du die Decke des Zimmers streichst, fängst Du hier an – sonst besteht die Gefahr, dass nachher Farbe von der Decke auf die frisch gestrichenen Wände tropft. Ob Decke oder Wand: „Zuerst gibt man mit einem Pinsel schön satt Farbe in alle Ecken“, rät Mike Werres. „Dann rollt man mit einer kleinen Rolle den kompletten Rand ab.“ Wichtig hierbei: Fange immer an den Fenstern an: „Man beginnt dort, wo das Licht reinscheint, streicht quer am Fenster entlang und dann in den Raum rein.“ Sind die Konturen vorbereitet, kannst Du den Pinsel und die kleine Walze zur Seite legen und zur großen Rolle greifen.
Zuerst kommt Farbe auf die Walze. Das beste Vorgehen dabei: „Ich nehme die Walze, setze sie oben am Anstreichgitter ab, drücke sie runter in die Farbe – aber nicht komplett hinein“, verrät Mike Werres. „Ich nehme immer nur ein bisschen Farbe von oben weg. Wenn ich die Rolle ganz hineintunke, habe ich die Farbe überall am Gestell und es tropft.“ Also: Immer wieder leicht eintunken und abrollen, bis die Walze komplett voller Farbe ist. Ähnlich solltest Du übrigens auch vorgehen, wenn Du Farbe mit einem Pinsel aufnimmst: Immer nur mit der Spitze in die Farbe, sonst klebt alles am Stil und sorgt später vielleicht für eine Sauerei.
Beginnst Du mit dem Streichen einer Wand, kannst Du mit den richtigen Tricks dafür sorgen, dass alles schön deckt und Du später keine Streifen siehst: Spare nicht an Farbe und gönne Dir während einer Wand keine Auszeit. „Nass in nass, das ist wirklich die wichtigste Regel“, verrät der Profi. „Man sollte die komplette Wand oder Decke in einem durchziehen und keine Pausen einlegen, sonst sieht man Streifen.“ Auch wenn Du mit einer zu trockenen Rolle über die Wand gehst, kann das passieren.
Wenn Du absetzt, um neue Farbe auf die Walze zu geben, mache danach an der gleichen Stelle weiter: „Wenn ich die Rolle aufgerollt habe, tunke ich sie wieder ein, gehe zur nächsten Bahn und noch einmal ins vorherige Feld rein“, erklärt Mike Werres. „Immer mit der nassen Rolle in die nasse Farbe, damit sich die Farbe gut verteilt und sich keine scharfen Kanten bilden. Also einmal zurückrollen und dann weiter.“
Achte beim Auftragen der Farbe und beim Streichen darauf, dass Du die Walze gerade hältst, damit nicht an einer Seite mehr Farbe auf die Wand kommt als an der anderen. Und: „Nicht zu stark drücken, sondern schön rollen lassen. Wenn man zu viel Druck ausübt, wird die Walze platt“. Wenn Du die ersten Bahnen erfolgreich gestrichen hast, hast Du den richtigen Dreh bestimmt raus.
Sind die Wände komplett gestrichen und Du bist zufrieden mit Deinem Werk, muss im Anschluss alles trocknen. Anders als beim Tapezieren kannst Du jetzt für Frischluft sorgen und mal das Fenster öffnen, der Farbe schadet es nicht. „Je nach Wetter sind die Wände nach zwei bis drei Stunden trocknen, aber mit Sicherheit nach einem Tag.“ Dann kannst Du entscheiden, ob Du noch eine zweite Schicht auftragen willst. „Dafür sollte man alles gut durchtrocknen lassen. Sonst kann es passieren, dass man beim zweiten Anstrich einen Teil der Farbe wieder abzieht“, weiß Mike Werres.
Du willst die Wände nicht nur weiß streichen, sondern wünschst Dir mehr Farbe? Dann gehst Du hier im Grunde ähnlich vor wie bei weißer Farbe – nur die Übergänge sind eine besondere Herausforderung.
„Hier hilft wieder der Trick mit Klebeband und Acryl“, sagt Mike Werres. „Wichtig ist es bei bunten Flächen immer, oben einen Rand zu lassen und das Kreppband einmal oben an der Decke bündig entlang zu kleben und das gleiche an den Kanten zur anderen Wand zu machen.“ Gibst Du jetzt Acryl auf die Übergänge und ziehst das Band nach dem Streichen ab, sollten die Linien schön gerade sein.
Eine weitere Besonderheit bei bunten Wänden: „Bei der Farbe muss man 100 Prozent darauf achten, dass sie gut gerührt ist“, so der Profi. „Es setzt sich schnell Farbe ab.“ Außerdem solltest Du eine neue Walze für die bunte Wand nehmen oder eine, die wirklich gut ausgewaschen ist. Schon bei kleinen weißen Resten an der Walze verändert sich sonst der Farbton.
Für heute hast du genug gestrichen, doch am nächsten Tag geht es weiter? Dann kommt es jetzt darauf an, dass Du das Material richtig lagerst. „Am besten gibt man Walzen und Pinsel in eine Mülltüte, die man gut zuklebt“, sagt Mike Werres. „Wenn keine Luft an die Sachen kommt, sind sie am nächsten Tag noch schön feucht und können einfach weiterverwendet werden.“
Wenn Du fertig mit dem Streichen bist, solltest Du das Werkzeug gut reinigen. „Am besten macht man das in der Badewanne oder Dusche“, rät der Profi. „Man zieht die Walze vom Gestell ab und spült sie mit viel, viel kaltem Wasser aus. Dann ausdrücken und die Feuchtigkeit abziehen, fertig.“
Eimer, Walzen und Pinsel mit feuchten Farbresten kannst Du nicht einfach in die Mülltonne werfen – damit fährst Du am besten zu einem Wertstoff-Center der AWB. Nur wenn alles komplett durchgetrocknet ist, kannst Du Dir diesen Weg sparen. Vollständig trockene Farbe und auch Pinsel und Walzen, die bereits ganz hart sind, darfst Du im Restmüll entsorgen. Jedoch ist es auch hier besser, wenn Du das genutzte Material zum Wertstoff-Center bringst. Deine Nachbarn werden es Dir danken, wenn in der Tonne Platz für den Hausmüll bleibt.
Text: Julia Allmann
Fotos: Max Wiemann
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