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Jetzt abonnierenIn dieser Rubrik findest Du kreative Rezepte und Tipps zum Einkaufen. Geschäftsführerin Pepa Bascón führt uns heute durch ihren spanischen Supermarkt in Bickendorf und zeigt uns ihre beliebtesten spanischen Spezialitäten.
Mathias-Brüggen-Straße 1, 50827 Köln-Bickendorf
Mo–Fr 09:00–18:00 Uhr und Sa 10:00–14:00 Uhr
Regionale spanische Lebensmittel, regelmäßige Veranstaltungen, Verkostungen und Tapas-Foodtruck
Mehr Infos findest du auf der Website vom Supermarkt oder auf Facebook und Instagram
Das Solera bringt südeuropäische Lebensfreude nach Köln – und das bereits seit 1997. Der Supermarkt ist auf typisch spanische Lebensmittel und Delikatessen spezialisiert. Neben einer riesigen Auswahl an importierten Fleisch-, Fisch- und Milchprodukten gibt es auch eine hervorragend sortierte Weinabteilung und jede Menge regionale Köstlichkeiten von kleinen spanischen Familienunternehmen.
Kein Wunder, dass viele Stammkunden dem Solera schon seit Jahrzenten treu sind und regelmäßig vorbeischauen – nicht nur zum Einkaufen, sondern auch für ein gutes Gespräch und eine Umarmung. Geschäftsführerin Pepa Bascón ist eine herzliche Gastgeberin, die viel lacht, gute Laune versprüht und sich jede Menge Zeit für ihre Kunden nimmt. „Während dem Lockdown im März und April war unser Supermarkt eine regelrechte Oase für all jene, die sich nach dem Süden gesehnt haben und nicht verreisen konnten“, so die Geschäftsführerin.
Tatsächlich fühlt man sich in dem weitläufigen Laden mit seinen bunten Regalen und den leckeren Gerüchen ein bisschen wie auf einem spanischen Wochenmarkt. Und wer beim Einkaufen Appetit bekommt, kann bei Miguel, dem charmanten Inhaber des spanischen Imbisses vor der Tür, gleich ein paar leckere Tapas bestellen. Urlaubsfeeling garantiert!
Die spanische Küche ist extrem vielfältig und durch zahlreiche regionale Spezialitäten geprägt. Wir haben uns von Pepa Bascón und ihrem Team beraten lassen und fünf Highlights in den Einkaufkorb gelegt, die ihr unbedingt probieren solltet.
Das Wort Allioli kommt vom Katalanischen „all i oli“ und bedeutet übersetzt Knoblauch und Öl. Viel mehr Zutaten braucht es tatsächlich nicht, um die beliebte mediterrane Creme zuzubereiten: gutes Olivenöl, frischer aromatischer Knoblauch und eine Prise Salz. Im Solera bekommt ihr seit kurzem eine ganz besondere Variante des spanischen Dip-Klassikers: „Allioli de Ajo Negro“ – Allioli mit schwarzem Knoblauch. Geschmacklich wie optisch ein echtes Highlight! Die dunkle Färbung erhält der Ajo Negro übrigens durch Fermentierung. Der Geschmack ist angenehm süßlich und enthält Noten von Balsamico Essig und Tamarinde. Pepa Bascón versichert uns außerdem, dass schwarzer Knoblauch, anders als die normale Variante, keinen Mundgeruch verursacht.
Die Spezialität aus Valencia ist der Klassiker der spanischen Küche. Logisch, dass ihr im Solera alles bekommt, was ihr für die Zubereitung in den eigenen vier Wänden benötigt: verschiede Gewürzmischungen, den speziellen Paella-Reis und sogar das authentische Kochgerät. Das traditionelle Reisgericht gibt es übrigens in vielen verschiedenen Varianten: von der klassischen „Paella Valenciana“ mit hellem Fleisch, Tomaten und Bohnen bis hin zur „Paella de Marisco“ mit Meeresfrüchten. Für die typische gelbe Farbe sorgt jede Menge Safran.
Der populäre Queso Manchego kommt, wie der Name schon vermuten lässt, aus der Region La Mancha im Herzen Spaniens und wird traditionell aus roher oder pasteurisierter Schafsmilch hergestellt. Farbe, Konsistenz und Geschmack ändern sich je nach Reifegrad. Nach zwei Monaten Lagerung lässt sich der Manchego bereits als Frischkäse („fresco“) servieren. Nach drei bis sechs Monaten gilt er als dann als gereift („curado“). Der typische „alte“ Manchego, der sich durch eine feste, spröde Beschaffenheit und goldgelbe Färbung auszeichnet, muss mindestens ein Jahr gelagert werden, um den charakteristisch würzigen Geschmack zu entwickeln. Manchego passt nicht nur hervorragend zu Brot, sondern wird von Spaniern auch als Dessert oder Beigabe zu verschiedenen Tapas serviert. Die Käsespezialität aus der Heimat des berühmten Don Quichote harmoniert außerdem hervorragend mit Honig, Obst und Kompott. Ein echter „Allrounder“, den ihr im Solera in vielen verschieden Varianten bekommt.
Der Weinbau hat in Spanien eine lange Tradition und geht auf die Zeit der Phönizier und Römer zurück. Ein gutes Glas Wein, so versichert uns die Geschäftsführerin, gehört definitiv zu jedem spanischen Essen. Wir haben uns stellvertretend für die riesige Weinauswahl im Solera einen schönen Rotwein aus dem bekannten Weinbaugebiet Almansa rausgesucht. Der Name „El Abuelo“ bedeutet auf Spanisch „Der Großvater“. Das Wort „Reserva“, das einem ja öfter mal auf spanischen Weinflaschen begegnet, ist ein Hinweis auf die besondere Qualität des guten Tropfens. Nur Rotweine, die insgesamt 36 Monate Reife hinter sich haben und mindestens 12 Monate davon in einem Eichenfass gelagert wurden, dürfen sich „Reserva“ nennen. „El Abuelo“ duftet nach Pflaume und Himbeere und verführt den Gaumen mit Noten von Gewürzen und Vanille. Er passt perfekt zu gebratenem oder gegrilltem Fleisch, würziger spanischer Chorizo oder einem leckeren Käse wie Manchego.
Nur in einem heißen Land wie Spanien kann man auf die Idee kommen, kalte Suppe zu servieren. Die andalusische Spezialität aus rohem Gemüse ist höchstwahrscheinlich ein Überbleibsel aus der Zeit der Maurischen Besatzung. Damals aß man eine weiße Knoblauchsuppe aus Gurken, Brot, Knoblauch, Olivenöl, Essig, Salz und Wasser. Dass Gazpacho heutzutage meist leuchtend rot daherkommt, haben wir Christoph Kolumbus zu verdanken, der im Anschluss an seine Expeditionen erstmal Tomaten und Paprikaschoten nach Europa brachte. Die Zubereitung der Gazpacho „andaluz“ ist denkbar einfach: Sämtliches Gemüse und das Brot werden unter Zugabe von Wasser und Olivenöl püriert und anschließend mit ein wenig Essig, Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Diese Basis kann man im Solera fertig in der Glasflasche kaufen und zu Hause mit frischer Paprika, gewürfelten Tomaten und Frühlingszwiebeln verfeinern. Besonders lecker schmeckt Gazpacho übrigens auch mit gerösteten Croutons und spanischem Schinken.
Als Pepa Bascón 1995 von Andalusien nach Deutschland kam, wollte sie eigentlich nur ein Jahr in Köln bleiben, um den Kindern spanischer Auswanderer die „Sevillana“, eine Flamenco-Variante, beizubringen. Der Karriereplan ging nicht auf. Die quirlige Spanierin blieb trotzdem – und eröffnete 1997 kurzerhand ihr erstes eigenes Geschäft. Nach ein paar Jahren in der Südstadt zog das Solera erst auf die Aachener Straße und schließlich an den heutigen Standort nach Bickendorf.
Mit der Verkaufsfläche des Solera ist über die Jahre auch das Team immer größer geworden. Die meisten Mitarbeiter sind Spanier, die wie Pepa Bascón ihre Heimat hinter sich gelassen haben, um in Köln einen Neuanfang zu wagen. Ein Vierteljahrhundert nach ihrer Auswanderung ist die Geschäftsführerin noch immer verliebt in das Rheinland und seine Bewohner. Sogar das deutsche Wetter gefällt ihr. In Andalusien habe sie unter der Sommerhitze früher „richtig gelitten“. Auch wenn der eigene Supermarkt ursprünglich nur Plan B war, hat Pepa Bascón die Entscheidung nie bereut. Im Gegenteil: Man merkt ihr bei jedem Satz an, wie sehr sie ihren Job bis heute liebt.
Text: Celina Albertz