Das Waldbad Dünnwald ist ein Familienbad
Foto: Thilo Schmülgen

Badeurlaub unter Kiefern

In dieser Rubrik gehen wir zusammen auf Entdeckungstour durch Köln. Diesmal zeigt uns Schwimmbadleiter Sören Roth das Waldbad in Dünnwald. Hier trifft Naturbadfeeling auf 60er Jahre Charme und einen vollen Veranstaltungskalender.

Adresse

Peter-Baum-Weg 20, 51069 Köln

Kosten

Tagestickets für Erwachsene 6 €, ermäßigt 3,50 €, freier Eintritt für Kinder unter 4 Jahren

Besonderheit

Badevergnügen trifft auf vollen Veranstaltungskalender

Weitere Informationen

Mehr Informationen findest Du auf der Website vom Waldbad

„Seit Beginn ist das Waldschwimmbad ein autonomes Vorhaben gewesen und ist damit eines der wenigen privat geführten Schwimmbäder in Köln“, erklärt uns Sören Roth, der das Waldbad in Dünnwald seit fünf Jahren leitet. Er kennt es wie seine Badehosentasche – und auch die besondere Geschichte: „Vor über 100 Jahren entstand die Idee, damals wollte das ‚Freie Ortskartell‘ in Dünnwald ein Freibad bauen. Da das Kartell keine Mitstreiter fand, beschlossen die Mitglieder den Bau in Eigenregie zu übernehmen.“ Kurzerhand sei der Mutzbach verbreitet und das so entstandene Becken auf den Namen „Strandbad Loreley“ getauft worden.  Weil der Bach aber so viel Schlamm in das Becken transportierte, nannten die Kölner es bald nur noch „Schlammbad“. Ein neues Becken musste her. Mit neugewonnener Unterstützung von umliegenden Fabriken und Betrieben wurde das heutige Schwimmbecken per Hand ausgehoben, mit Beton verkleidet und 1928 wiedereröffnet. Schlamm finden die Kölner seitdem nicht mehr im Becken, dafür tummeln sich Familien im Bad.

Das Familienbad mit 60er Jahre Charme

 „Heute sind wir vorrangig ein Familienbad“, erklärt der ausgebildete Meister für Bäderbetriebe. Neben dem großzügigen Schwimmbecken gibt es auch eine Rutsche, weitere Nichtschwimmerbecken und viele Animationsangebote für Kinder, wie ein Volleyballfeld und einen Spielplatz. Aber auch Schulklassen lernen hier schwimmen und abends treffe man auch Sportschwimmer an.

Um den Aufenthalt im Waldbad auch für Dauerkartenbesitzer zu einem Erlebnis zu machen, plant Roth jährlich neue Projekte. Zum Beispiel das neueröffnete Kinderplanschbecken mit Sonnensegeln, das das Waldbad seit einiger Zeit bereichert. Weitere Modernisierungen sind in Planung. Das spricht sich unter den Besuchern herum, weiß der Schwimmbadleiter. „Zu Beginn der Saison springen die Stammgäste nicht direkt ins Wasser, sondern schauen sich erst einmal neugierig um, was wir alles verändert haben und was neu ist.“

Trotz der vielen Neuerungen ist es Roth aber wichtig, den rustikalen 60er Jahre Charme des Waldbads zu erhalten. Etwa das Aussehen von der Umkleide oder dem Sanitärgebäude ist demnach bewusst so gewollt. „Die Fassaden der Gebäude sind noch alte Bauart und das soll auch so erhalten bleiben. Unser Bad hat dadurch seinen ganz eigenen Charme, der kölnweit einzigartig ist.“

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Ein entspannter Tag im Waldbad

Neben dem Schwimmvergnügen gehört zu einem entspannten Tag im Waldbad auch ein Bad in den warmen Fasssaunen, die neben dem Schwimmbecken aufgestellt sind. Der Bachlauf, der sich noch immer durch das ganze Bad erstreckt, bietet mit seinen angelegten Mini-Inseln zusätzlichen Kletter- und Planschspaß für Kinder. Und wenn der kleine Hunger kommt: Selbstversorgung ist wie in jedem Freibad erlaubt. Zusätzlich gibt es eine Gastronomie, die warme Speisen anbietet und einen Kiosk, der Eis, Snacks und Getränke verkauft.

Was braucht man mehr für einen schönen Tag im Freibad? Sören Roth hat noch drei Tipps parat, damit der Familienausflug zu einem schönen Erlebnis wird:

  • Früh aufstehen: Bis circa 12 Uhr ist man im Waldbad weitestgehend ungestört und hat freie Bahn.
  • Richtigen Liegeplatz wählen: Wer sich nicht nur im Wasser abkühlen will, findet Schatten unter den umliegenden Kiefern. Der beste Platz zum Sonnen ist auf einer der vielen Liegestühle vor dem Schwimmbecken oder auf der großflächigen Wiese, die durch den alten Baumbestand viele schattige Plätze bietet.
  • Große Tasche mitnehmen: Damit Badeschlappen und mindestens zwei Handtücher reinpassen. Die Badeschlappen sind unter den Bäumen und auf der Wiese von Vorteil – und auf einem Handtuch kann man liegen, das andere ist zum Abtrocknen.
Eindrücke aus dem Tierpark Dünnwald
Foto: Thilo Schmülgen

Falls Du nach dem Waldbadbesuch noch Energie hast, warten noch weitere Attraktionen im direkten Umkreis des Waldbads auf Dich. Wenige Meter vom Waldbad entfernt liegt ein Minigolfplatz, mit vielen kleinen Golfherausforderungen. Tierliebhaber können vor dem Waldbad in einen kleinen Weg einbiegen, der direkt in den Dünnwalder Wildpark führt. Dort warten Wildschweine, Rehe und Bisons auf einen Besuch.

Vom Schwimmbad zum Kultur-Geheimtipp

Das vielfältige Kulturangebot im Waldbad, dass ebenfalls Sören Roth organisiert, lässt sich sicher als Alleinstellungsmerkmal des Freibads bezeichnen. „Wir gehören nicht dem Verbund ‚KölnBäder‘ an und erhalten dementsprechend auch keine Zuschüsse“, erklärt Roth. Zusatzangebote seien daher nötig. Die ganzjährigen Veranstaltungen sorgen auch außerhalb der Freibadsaison für Gäste.

Jährlich wird das Kulturangebot um neue Veranstaltungen erweitert und für jeden Besucher ist etwas dabei. Neben Kölschbands wie „Brings“ und „Miljö“ treten auch Kabarettisten auf der großen Open-Air-Bühne auf. Im Herbst findet die schaurigen Gruselnacht statt, im Winter lockt der gemütliche Weihnachtsmarkt Menschen ins Freibad. „Durch die vielen Veranstaltungen, die wir seit 2004 anbieten, haben wir über die Jahre an Popularität gewonnen“, erzählt Roth stolz. „Viele Besucher kommen nicht nur zum Schwimmen, sondern auch immer mehr wegen der Veranstaltungen, die das Waldbad zu einem Kultur-Geheimtipp machen.“

Text: Lisa Knobloch